„Das Vertrauen des Mandanten hat selbstverständlich höchste Priorität“

  • 5 Minuten Lesezeit
Rechtsanwalt Prof. Dr. Stefan Jäger: „Das Vertrauen des Mandanten hat selbstverständlich höchste Priorität“
Theresa Höfle anwalt.de-Redaktion

Vertrauen zwischen Rechtsanwalt und Mandant bildet das Fundament der Rechtsberatung. Doch was macht in diesem Kontext ein gutes Vertrauensverhältnis aus? Für Rechtsanwalt Prof. Dr. Stefan Jäger aus der Kanzlei Nonnenmacher gehört eine offene Kommunikation ebenso dazu wie Einfühlungsvermögen in die Situation des Mandanten. Womit er sich zudem das Vertrauen von Mandanten verdient, erfahren Sie im Interview.  

Wie wichtig ist in Ihrer Arbeit das Vertrauen zwischen Rechtsanwalt und Mandant?  

Das Vertrauen des Mandanten hat selbstverständlich höchste Priorität. Ich denke nicht, dass eine sinnvolle und erfolgreiche Vertretung des Mandanten möglich ist, wenn diesem das Vertrauen zum Rechtsanwalt bzw. zur Rechtsanwältin fehlt. 

Welche Maßnahmen ergreifen Sie, damit Mandanten sich bei Ihrer Kanzlei gut aufgehoben fühlen?  

Meines Erachtens ist es wichtig, offen und ehrlich mit dem Mandanten umzugehen. Dies betrifft die Einschätzung der Erfolgsaussichten genauso wie die anfallenden Kosten und den zeitlichen Rahmen, der für die Bearbeitung eingeplant werden muss. Auch sollte man dem Mandanten offen kommunizieren, wenn eine Rechtsfrage außerhalb des eigenen Fachgebiets liegt und daher zusätzlicher Rat erforderlich ist. Aufgrund der breiten Aufstellung unserer Partnerschaft mit Spezialisten in nahezu allen Rechtsgebieten kann ich in solchen Fällen auf die Expertise meiner Kolleginnen und Kollegen in unserem Büro zurückgreifen, sodass wir dem Mandanten insgesamt eine umfassende, fachlich fundierte Beratung und Vertretung bieten können. 

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Was kann Ihrer Meinung nach das Vertrauen von Ratsuchenden und Mandanten verspielen?  

Nicht eingehaltene Versprechen führen zwangsläufig – nicht nur im Verhältnis zwischen Anwalt und Mandant – zu Enttäuschung und Vertrauensverlust. Gerade als Rechtsanwalt bzw. Rechtsanwältin sollte man daher abgegebene Versprechen einhalten, auch wenn sich dies hinsichtlich des zeitlichen Rahmens für die Bearbeitung eines Mandats leider doch nicht immer umsetzen lässt. 

Wie wichtig ist Ihrer Erfahrung nach das Zwischenmenschliche in der Beziehung zwischen Anwalt und Mandant? Welche Bedeutung haben demzufolge Soft Skills für Anwälte?  

Um Vertrauen fassen zu können, muss der Mandant natürlich auch auf der zwischenmenschlichen Ebene mit dem Rechtsanwalt bzw. der Rechtsanwältin zurechtkommen. Das bedeutet nicht, mit jedem Mandanten „Freundschaft“ zu schließen. Vielmehr ist es erforderlich, die Erwartungshaltung des Mandanten an die anwaltliche Vertretung zu erkennen und auf die konkreten Bedürfnisse des Mandanten einzugehen. Mancher wünscht sich „Verständnis“ für die eigene Situation, mancher eine zügige, fachlich versierte und gegebenenfalls auch schonungslose Bewertung der Sach- und Rechtslage. Die jeweiligen Bedürfnisse des Mandanten zu erkennen und diese zu respektieren, bedarf eines gewissen Einfühlungsvermögens. Dieses ist in meinen Augen daher von großer Bedeutung für eine erfolgreiche anwaltliche Tätigkeit. 

Sie und 17 Ihrer Kollegen haben Profile bei anwalt.de: Warum haben Sie sich dafür entschieden?  

Die Profile bei anwalt.de geben uns die Möglichkeit, uns den Rechtsratssuchenden dort zu präsentieren, wo heutzutage die überwiegende Mehrheit der Mandanten nach einem Rechtsanwalt bzw. einer Rechtsanwältin sucht: im Internet. Natürlich ist das auch auf der eigenen Website möglich. Die Profile auf anwalt.de stellen aber einen wichtigen Baustein dar, um im Internet auch aufgefunden zu werden. 

Ihre persönliche Ansprechpartnerin im anwalt.de-Service ist Frau Senay Kior. Stehen Sie häufig mit ihr in Kontakt? 

Frau Kior und ich haben regelmäßig Kontakt und Frau Kior berät uns dabei z. B. zu Anpassungen unserer Profile. Erst kürzlich hat Frau Kior uns, d. h., mich und zahlreiche meiner Kolleginnen und Kollegen, im Rahmen eines Online-Seminars zur erfolgreichen Gestaltung von Marketingstrategien im Internet beraten. 

Wie nutzen Sie anwalt.de, um Ratsuchenden einen authentischen Eindruck von Ihrer Kanzlei zu vermitteln? Welche Rolle spielen dabei Bewertungen?   

Meines Erachtens sehen sich Mandanten sehr gern und sehr häufig Bewertungen an. Diese sollten daher natürlich möglichst positiv sein. Wichtig ist aber auch, sich gegebenenfalls geübter Kritik zu stellen und die Hintergründe (natürlich unter Einhaltung der anwaltlichen Verschwiegenheitspflicht) zu erläutern. Ich denke, dass Mandanten hierdurch in die Lage versetzt werden, sich ein vollständiges Bild zu machen, und dass auch der Umgang mit Kritik durchaus einen positiven Eindruck hinterlassen kann. 

Bitten Sie und Ihre Kollegen Mandanten aktiv um Bewertungen, um auch andere Ratsuchende von sich zu überzeugen? Wenn ja, wie gehen Sie dabei vor?  

Wir handhaben dies ganz unterschiedlich. Einige von uns bitten aber regelmäßig Mandanten darum, uns bei anwalt.de zu bewerten. Wir benutzen hierzu die von anwalt.de zur Verfügung gestellten Hilfsmittel. 

Ihre Kollegen und Sie veröffentlichen regelmäßig Rechtstipps. Nach welchen Kriterien wählen Sie die Themen aus?   

Rechtstipps sollten aktuelle Themen aufgreifen, bei denen mit einem größeren Beratungsbedarf gerechnet werden kann. Die Rechtstipps bieten die Gelegenheit, sich als Spezialist für dieses Thema darzustellen. Gewöhnlich lassen sich über Rechtstipps vergleichsweise einfach neue Mandate generieren.

Sie bieten auch Online-Rechtsberatung an. Was tun Sie, damit Ratsuchende auch ohne ein persönliches Treffen vor Ort Vertrauen aufbauen?   

Wir bieten allen Mandanten die Möglichkeit zur Rechtsberatung per Videokonferenz. Eine solche Videokonferenz kann natürlich nicht die persönliche Begegnung ersetzen. Die Möglichkeit, den Rechtsanwalt bzw. die Rechtsanwältin zu sehen, ist in ihrer Bedeutung aber nicht zu unterschätzen.

Die Kanzlei Nonnenmacher deckt eine sehr große Bandbreite an Rechtsgebieten ab. Welche Vorteile bringt Ihnen eine derartige Vernetzung von Fachwissen und Spezialisierungen?

Viele Rechtsprobleme berühren eine Vielzahl von Rechtsgebieten, und es ist dem Einzelnen kaum mehr möglich, in allen diesen Rechtsgebieten das erforderliche Fachwissen bereitzuhalten, um fundiert zu allen Rechtsfragen zu beraten. Wir bearbeiten daher eine Vielzahl von Mandaten in Teams aus verschiedenen (Fach-)Anwälten bzw. Anwältinnen, die je nach Erfordernis des Mandats individuell zusammengestellt werden. Hierdurch können wir auch komplexe Fragestellungen in ihrer ganzen Tiefe „aus einer Hand“ bearbeiten. 

Kümmern Sie sich in der Kanzlei selbst um das Marketing oder holen Sie sich dabei Hilfe von außen?

Wir greifen im Bereich des Marketings natürlich auch auf externe Hilfe zurück, beispielsweise durch eine Werbeagentur oder – wie bereits angesprochen – zuletzt im Rahmen eines Seminars im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe. Nicht nur die Bearbeitung von komplexen Rechtsfragen erfordert aber zunehmend eine Spezialisierung, und wahrscheinlich wäre es noch effizienter, verstärkt auf externe Hilfe zu setzen. 

Rechtsanwalt Prof. Dr. Stefan Jäger und seine Kollegen aus der Kanzlei Nonnenmacher in Karlsruhe sind langjährige Mitglieder von anwalt.de. Der Großkanzlei ist es wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu arbeiten und so Mandanten moderne und effiziente Rechtsberatung anzubieten. Dafür bringen die erfahrenen Rechtsanwälte ihren jungen Kollegen auch immer einen Vertrauensvorschuss entgegen. 

(THH; ZGRA) 

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Foto(s): ©privat/Stefan Jäger; ©privat/Kanzlei Nonnenmacher; ©Adobe Stock/mesamong

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