anwalt.de-Index Dezember 2021: Leichter Stimmungsdämpfer zum Jahresausklang

Die vierte Coronawelle ist omnipräsent. Trotzdem zeigten sich die Zufriedenheit und der Optimismus unter den Anwälten in den vergangenen Monaten durchaus stabil. Mit dem Dezember wird nun eine etwas gedrücktere Stimmung spürbar. Handelt es sich nur um einen kurzen Ausreißer nach unten?

Auftragslage und Auftragserwartungen in kompakter Darstellung

Wie schätzen niedergelassene Rechtsanwälte ihre derzeitige und zukünftige Geschäftssituation ein? Deckt sich die tatsächliche Entwicklung mit ihren Prognosen? Um das herauszufinden, hat anwalt.de 2020 den anwalt.de-Index gestartet.

Ausreißer oder Trendwende?

Ein kurzer Rückblick: Trotz der Zuspitzung der pandemischen Lage hatte sich die Stimmung innerhalb der Anwaltschaft von Oktober zu November nur minimal verändert – tatsächlich sogar zum Positiven. Jetzt im Dezember lässt sich jedoch ein Vorzeichenwechsel beobachten. Zufriedenheit und Optimismus haben im Vergleich zum Vormonat leicht abgenommen.

Weiterhin ist aber der Großteil der Rechtsanwälte neutral bis positiv gestimmt, was die wirtschaftliche Situation anbelangt. Daher bleibt abzuwarten, ob die Dezemberwerte lediglich einen kurzzeitigen Schwenk darstellen oder erste Vorboten eines neuen Abwärtstrends sind. Über die weitere Entwicklung halten wir Sie selbstverständlich auf dem Laufenden.

Ihre aktuelle Auftragslage beschreiben im Dezember 43 Prozent der Befragten als gut. Im November waren es 46 Prozent. Die Gruppe derjenigen, die den Status quo mittelmäßig findet, nimmt von 39 auf 36 Prozent ab. Zugleich steigt der Anteil der Unzufriedenen von 15 auf 21 Prozent.

43 Prozent rechnen im Dezember mit einer erfreulichen wirtschaftlichen Situation in den kommenden sechs Monaten. Diese Einschätzung gaben im November 48 Prozent ab. Ebenfalls 43 Prozent blicken mit mittleren Erwartungen in die Zukunft. Im Vormonat waren es 39 Prozent. Negative Aussichten werden nun von einem Prozent mehr als zuvor und damit von 14 Prozent prognostiziert.

anwalt.de-Index sinkt auf 98,3

Der anwalt.de-Index fällt im Dezember leicht von 101,5 auf 98,3. Somit liegt er erstmals seit Juni 2021 wieder unter der Marke von 100, die den Ausgangswert des Indexes darstellt.

Die Berechnung des anwalt.de-Indexes stützt sich auf eine Formel, die an den ifo-Geschäftsklimaindex angelehnt ist:

Für die Dezemberumfrage wurden als Stichprobe 4300 anwalt.de-Mitglieder angeschrieben. Von ihnen gaben 236 eine Einschätzung ab. Das entspricht einer Teilnahmequote von 5,5 Prozent. Bei einem Konfidenzniveau von 95 Prozent lag die Fehlerspanne bei 6 Prozent. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für ihr Engagement.

(FPR; ZGRA)

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