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Krise beim Windparkbetreiber Juwi verunsichert Anleger - Geschäftsbericht verzögert sich

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Wer als Anleger am 15.01.2014 in einer Meldung auf der Internetseite der Investmentabteilung der Juwi-Gruppe „Für die juwi-Gruppe war 2013 ein erfolgreiches Jahr“ lesen durfte, hatte eigentlich keinen Grund, an der Werthaltigkeit seiner Investition in die Finanzprodukte des Unternehmens zu zweifeln. Die Projekte seien weiterhin wirtschaftlich und auch im Jahr 2013 habe man eine EBIT-Marge von vier bis fünf Prozent erreicht, so die offizielle Erklärung.

Mehr als überrascht dürften Anleger jedoch die aktuellen Schlagzeilen rund um die Juwi-Gruppe aufgenommen haben. Nach Angaben des Handelsblatts scheint das Jahr 2013 alles andere als erfolgreich verlaufen zu sein. Das Unternehmen sei „tief in die roten Zahlen gerutscht“, der Umsatz sei im Jahre 2013 um 30 % Prozent eingebrochen und unterm Strich stehe ein Verlust. Nach Presseangaben sollen 400 der 1500 Arbeitsplätze abgebaut werden.

Ganz offensichtlich soll wegen der aktuellen Finanzlage vieles bei dem Windparkprojektierer zukünftig anders werden. Das Unternehmen spricht nach Presseangaben selbst von einer Zäsur und hat einen Restrukturierungsplan erarbeitet, der eine Konzentration auf die Bereiche Projektentwicklung und Betriebsführung vorsieht. Das Unternehmen sucht zudem nach Investoren. Kredite von mehr als 250 Millionen Euro sollen in zwei Jahren fällig sein. Nach Presseangaben sind bereits Verhandlungen mit den kreditgebenden Banken für eine Verlängerung der Laufzeit aufgenommen worden. Auch die Führungsetage des Unternehmens hat sich verändert. Stefan Gros, der vormals bei Getgoods im Rahmen der dortigen (mittlerweile offensichtlich gescheiterten) Restrukturierung tätig war, soll zum Gelingen der Sanierung beitragen.

Die Lage scheint mehr als ernst zu sein, konkrete Zahlen zum Geschäftsjahr 2013 lassen weiterhin auf sich warten. Nicht nur bei Kreditinstituten bestehen Verbindlichkeiten, sondern auch bei Kleinanlegern hat das Unternehmen Fremdkapital eingesammelt. Im Jahre 2011 hatte Juwi zwei Unternehmensanleihen (juwi Regio Energie I-Anleihe 2011/2016 und juwi Regio Energie I-Anleihe 2011/2020) emittiert, jeweils mit einem Volumen von 5 Millionen Euro. Diese seien nach Angeben des Unternehmens von der Restrukturierung jedoch nicht betroffen. Mit dem Nachrangdarlehen juwi Bauzins Deutschland I liehen im Jahre 2013 ungefähr 1800 Privatanleger neben einigen institutionellen Anlegern dem Unternehmen zur Finanzierung verschiedener Projekte weitere 30 Millionen Euro. Das Unternehmen verspricht Zinsen von 4,5 % bis 6,5 % p.a. bei jährlicher Kündigungsmöglichkeit. Das Schwesterunternehmen der Juwi Holding, die Juwi-renewable IPP, sammelte mit Genussscheinen 20 Millionen Euro an Anlegergeldern ein. Im geschlossenen Windpark-Fonds juwi Family & Friends I stecken weitere 4,7 Mio. Euro Anlegergelder.

Die Verunsicherung unter den Anlegern aufgrund der aktuellen Informationen ist verständlich. Die ganz offensichtliche Fehlinformation der Anleger im Januar dieses Jahres und die nun bekannt gewordene tatsächliche Finanzlage der Gesellschaft werfen viele Fragen über die Informationspolitik des Unternehmens auf.



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