Partnerschaftsverträge – partnership-contracts in the non-marital partnership (D-ENG)

  • 6 Minuten Lesezeit

Partnerschaftsverträge in der nichtehelichen Lebensgemeinschaft

Da der Gesetzgeber die nichteheliche Lebensgemeinschaft weitgehend nicht geregelt hat und dies in absehbarer Zeit auch nicht zu tun gedenkt, liegt es nahe, dass die Partner ihre Beziehung durch einen Partnerschaftsvertrag selbst auf eine rechtliche Grundlage stellen.

Das Drängen des einen Partners auf den Abschluss einer solchen Vereinbarung sollte von dem anderen nicht als "Misstrauen" in die Zuneigung und den Bestand der Beziehung ausgelegt werden. Der kluge Mann (und natürlich auch die kluge Frau) baut vor.

Besonders wichtig und dringlich ist ein solcher Partnerschaftsvertrag in den Fällen, in denen der eine Partner in dem Erwerbsgeschäft des anderen mitarbeitet oder in denen die Partner gemeinsam ein Erwerbsgeschäft betreiben.

Im Rahmen der Vertragsfreiheit können die Partner einen solchen Vertrag zu Beginn der Beziehung, aber auch noch später, ja sogar noch nach dem Ende der Lebensgemeinschaft abschließen. Sie können Regelungen für die Zeit des Zusammenlebens, aber auch für den Fall und die Zeit nach der Trennung treffen.

Mit Ausnahme der "Sorgerechtserklärung" und bei der Übertragung von Grundstücken oder sonstigen Immobilien sind keine besonderen Formvorschriften zu beachten. Es empfiehlt sich jedoch dringend, den Partnerschaftsvertrag schriftlich niederzulegen und von beiden Seiten unterschreiben zu lassen.

Inhaltlich sind die Partner weitgehend frei, es können jedoch keine Regelungen getroffen werden, die zu Lasten Dritter gehen, die unwirksam sind.

So kann ein getrenntlebender/geschiedener Ehemann seine Unterhaltspflichten gegenüber seinen ehelichen Kindern und seiner Ehefrau nicht dadurch kürzen, dass er sich in einem Partnerschaftsvertrag zu weitgehenden Zahlungen an seine neue Partnerin verpflichtet. Eine Mutter kann nicht wirksam für die Zukunft auf Unterhaltszahlungen für das Kind verzichten.

In einem Partnerschaftsvertrag können und sollten geregelt werden:

  • Die elterliche Sorge und das Besuchsrecht für die Kinder im Falle der Trennung
  • Die Frage der Erwerbstätigkeit der Partner und damit verbunden die Frage nach der Aufteilung der Hausarbeit
  • Die Finanzierung des Haushalts (Miete, Lebensmitteleinkauf, Urlaubsreisen usw.) und wer welche Beträge dafür aufbringt.
  • Die Eigentumsverhältnisse an während der Beziehung angeschafften Gegenständen und ihre Aufteilung im Falle der Trennung.
  • Der Ausgleich des während der Beziehung erlangten Vermögens. Es kann auch ein "Zugewinnausgleich" vereinbart werden. Falls dies geschieht, sollte unbedingt das beiderseitige Anfangsvermögen in der Vereinbarung festgehalten werden.
  • Die Unterhaltszahlungen für gemeinsame Kinder, insbesondere auch für die Zeit, in denen diese volljährig sind und sich in Ausbildung/Studium befinden.
  • Eine über die gesetzlichen Vorschriften für die nichteheliche Mutter hinausgehende Verpflichtung zur Zahlung von Unterhalt in der Zeit nach der Trennung.
  • Die Benutzung der Wohnung nach der Trennung. Unabhängig vom Abschluss eines Partnerschaftsvertrages wird hier nochmals dringend empfohlen, bereits beim Abschluss eines Mietvertrages zusammen mit dem Vermieter Vereinbarungen zu treffen, die den Auszug eines Partners aus der gemeinsamen Mietwohnung regeln.
  • Die Pflege bei Krankheit und im Alter, die Bestellung des anderen zum Betreuer, wenn wegen Krankheit eine Betreuung notwendig wird.
  • Die Befreiung der Ärzte von der Schweigepflicht; ohne eine solche darf der behandelnde Arzt auch in Notfällen dem nichtehelichen Partner keine Auskunft über den Gesundheitszustand des anderen geben.
  • Die Erteilung wechselseitiger Vollmachten für bestimmte oder für alle Geschäfte.
     
     Wegen der nahezu unbegrenzten Vielzahl der Fallkonstellationen und immer sehr individuellen Interessenlagen ist es nicht möglich, einen "Muster-Vertrag" für alle Partner vorzustellen. Es kann stattdessen nur empfohlen werden, sich individuell und auf die spezielle Situation zugeschnitten durch Ihre Rechtsanwältin bzw. Ihren Rechtsanwalt konkret beraten und vertreten zu lassen.
     
    English version:
     
    Partnership contracts in the non-marital partnership
     
    Since the legislature has largely failed to regulate the non-marital partnership and does not intend to do so in the foreseeable future it seems obvious that the partners themselves put their relationship on a legal basis through a partnership agreement.
     
    The urge of one partner to enter into such an agreement should not be interpreted by the other as "distrust" in the affection and continuity of the relationship. The smart man (and of course the smart woman) builds up.
     
    Such a partnership agreement is particularly important and urgent in cases where one partner is involved in the other party's acquisition business or in which the partners jointly engage in a paid business.
     
    In the context of freedom of contract the partners can conclude such a contract at the beginning of the relationship but also later even after the end of the partnership. You can make arrangements for the time of living together but also for the case and the time after the separation.
     
    With the exception of the "custody" and in the transfer of land or other real estate no special formal requirements are observed. However it is strongly recommended that the partnership agreement be set down in writing and signed by both sides.
     
    In terms of content the partners are largely free but no regulations can be made that are to the detriment of third parties that are ineffective.
     
    Thus, a divorced / divorced husband can not cut his or her maintenance obligations towards his or her legitimate children and spouse by engaging in a partnership agreement to make substantial payments to their new partner. A mother can not effectively forego child support payments for the future.
     
     A partnership agreement can and should regulate:
     
  • The parental care and the visitation rights for the children in case of separation
     
  • The question of the employment of the partners and the question about the division of the housework
     
  • The financing of the household (rent, grocery shopping, vacation travel, etc.) and who raises what amounts
     
  • Ownership of property acquired during the relationship and its division in case of separation
     
  • The compensation of the assets acquired during the relationship. It can also be agreed to a "gain compensation". If this happens it is important to note the mutual initial assets in the agreement
     
  • The maintenance payments for common children especially for the period when they are of legal age and in education / studies
     
  • An obligation to pay for maintenance beyond the legal requirements for the non-marital mother after the separation
     
  • The use of the apartment after the separation. Irrespective of the conclusion of a partnership agreement it is strongly recommended that agreements be made when concluding a rental agreement together with the landlord which regulates the departure of a partner from the shared rented apartment.
     
  • The care in case of illness and old age, the order of the other to the caregiver, if due to illness a care becomes necessary
     
  • The exemption of doctors from confidentiality; Without that a doctor is not allowed even in emergencies to inform the unmarried partner about the health status of the other
     
  • The granting of mutual powers for certain or all transactions
     
  • Because of the almost unlimited variety of case constellations and always very individual interests it is not possible to present a "model contract" for all partners. Instead it can only be recommended to have your lawyer individually advised and represented by your lawyer

Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwältin Vera Zambrano née Mueller