1.170 Anwälte für Haftpflicht

Haftpflicht bedeutet zunächst die Pflicht, für einen Schaden finanziell einzustehen. Regelmäßig ist in einem Schadensfall der Verursacher haftpflichtig und muss Schadenersatz leisten. Eine mögliche Rechtsgrundlage ist § 823 BGB. Danach führt die widerrechtliche Verletzung von Leben, Körper, Gesundheit, Eigentum oder einem sonstigen Recht bei Vorsatz oder Fahrlässigkeit zu einer Schadenersatzpflicht. Zahlen muss auch, wer schuldhaft gegen ein Gesetz verstößt, das dem Schutz anderer dient.

Eine Haftpflichtversicherung kann vor Forderungen nach Schadenersatz schützen. Oft wird sie nur verkürzt als Haftpflicht bezeichnet. Im Schadensfall übernimmt die Haftpflichtversicherung die Schadensregulierung. Umfasst sind davon grundsätzlich nur Fremdschäden, nicht eigene. Für welche Schäden eine Versicherung genau aufkommt, richtet sich nach der individuellen Versicherungspolice. Dazu sind die Versicherungsbedingungen und das Versicherungsvertragsgesetz (VVG) maßgeblich.

Weit verbreitet ist die Privathaftpflichtversicherung oder kurz Privathaftpflicht. Sie übernimmt allgemein vom Versicherten und ggf. mitversicherten Familienmitgliedern bei einem Dritten verursachte Schäden. Dabei darf nur Fahrlässigkeit vorliegen, bei Vorsatz muss die Haftpflicht nicht zahlen.

Die Privathaftpflichtversicherung zahlt bis zu einer bestimmten Höhe, der sogenannten Deckungssumme. Die Deckungssumme ist je nach Versicherung und Tarif unterschiedlich, beträgt aber regelmäßig einige Millionen Euro. Bestimmte Gefahren sind von der normalen Privathaftpflichtversicherung regelmäßig nicht umfasst wie beispielsweise die Tierhalterhaftung, Schäden aus einer beruflichen bzw. gewerblichen Tätigkeit oder ein Unfall als Autofahrer.

Neben der allgemeinen Privathaftpflicht gibt es spezielle Haftpflichtversicherungen. Beispielsweise kann eine Tierhalterhaftpflichtversicherung die Schadensregulierung bei einem Hundebiss übernehmen. Vor allem im Straßenverkehr kann schnell hoher Sachschaden entstehen. Dazu kann ein Personenschaden beispielsweise zu einer Erwerbsunfähigkeit des Verletzten führen und jahrzehntelange Zahlungen für Krankenbehandlung, Pflege oder Rente zur Folge haben. Daher ist für Autos eine Kfz-Versicherung in Form einer Haftpflichtversicherung vorgeschrieben. Eine ggf. weitergehende Kaskoversicherung deckt über den Haftpflichtschaden des Gegners auch den eigenen Schaden ab.

Neben Privathaftpflichtversicherungen gibt es Berufshaftpflichtversicherungen, die Schäden aus einer beruflichen Betätigung abdecken. So hat beispielsweise für den Fall der Anwaltshaftung der Rechtsanwalt eine Berufshaftpflichtversicherung.

(ADS)

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