BaFin warnt vor digishareai.com: Kryptobetrug – So holen Opfer ihr Geld zurück

  • 2 Minuten Lesezeit

Ein weiteres betrügerisches Krypto-Portal ohne Lizenz – Anleger laufen Gefahr, ihr Geld zu verlieren. 

Die BaFin hat am 17. Januar 2025 eine Warnung vor digishareai.com ausgesprochen. Hinter dem Namen Genesis Capitals / LTD MMS SINGULAR steckt ein Anbieter, der ohne Erlaubnis Finanzdienstleistungen im Kryptobereich anbietet. Wer hier investiert, riskiert nicht nur sein Kapital, sondern macht sich auch angreifbar für Identitätsdiebstahl und weiteren Betrug.

Wie funktioniert der Betrug?

Unerlaubte Krypto-Plattformen nutzen immer wieder dieselben Methoden, um Anleger zu täuschen:

  • Einstieg mit kleinen Beträgen: Die Plattform wirbt mit "risikolosen" Investitionen und fordert geringe Einstiegsbeträge – meist 250,00 EUR.
  • Manipulierte Kontobewegungen: Anleger sehen auf dem Dashboard hohe Gewinne, die es in Wirklichkeit nicht gibt.
  • Druck zur Nachinvestition: "Ihr Konto wächst rasant! Zahlen Sie mehr ein, um noch größere Gewinne zu erzielen."
  • Blockierte Auszahlung: Sobald Anleger Geld zurückfordern, verlangen die Betrüger zusätzliche "Steuern" oder "Sicherheitsgebühren".
  • Verschwinden der Plattform: Nach einigen Monaten wird die Website abgeschaltet oder unter einem neuen Namen weitergeführt.

Ohne eine BaFin-Lizenz gibt es keinen Anlegerschutz. Wer investiert, hat in der Regel keinen Zugriff auf sein Kapital mehr.

Welche rechtlichen Risiken bestehen?

Nach § 32 KWG dürfen Finanzdienstleister in Deutschland nur mit einer BaFin-Erlaubnis tätig sein. Plattformen wie digishareai.com verstoßen gegen dieses Gesetz. Doch das hilft den geschädigten Anlegern wenig – die Betreiber sitzen oft im Ausland und tauchen unter. Ein Direktzugriff auf die Verantwortlichen ist kaum möglich.

Doch es gibt Wege, um Geld zurückzuholen.

Wie kann ich mein Geld zurückholen?

💡 Strafanzeige bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft

  • Eine Strafanzeige wegen Betrugs (§ 263 StGB) sollte sofort erstattet werden.
  • Viele dieser Plattformen operieren international – durch Ermittlungen mit Europol oder Interpol können Täterkonten gesperrt werden.
  • Opfer sollten alle Beweise wie Chatverläufe, Zahlungsnachweise und die Website-Domain sichern.

💡 Krypto-Tracing und forensische Analyse

  • Auch wenn Kryptowährungen als anonym gelten, sind Transaktionen nachvollziehbar.
  • Mit Blockchain-Forensik lassen sich Gelder bis zur Auszahlungsstelle nachverfolgen.
  • Spezialisten können Wallet-Adressen identifizieren und so helfen, Betrüger aufzuspüren.

💡 Chargeback über Bank oder Kreditkarte

  • Wer mit Kreditkarte oder SEPA-Überweisung gezahlt hat, kann eine Rückbuchung ("Chargeback") beantragen.
  • Banken haben nach EU-Recht die Pflicht, illegale Transaktionen zu prüfen und rückgängig zu machen.
  • Wird der Antrag abgelehnt, kann eine rechtliche Prüfung erfolgen.

💡 Haftung der Bank wegen fehlender Beratung

  • Banken sind verpflichtet, bei verdächtigen Transaktionen eine Warnung auszusprechen.
  • Wurde Geld an eine bekannte Betrugsplattform überwiesen, kann geprüft werden, ob die Bank Sorgfaltspflichten verletzt hat.
  • In bestimmten Fällen kann eine Haftung der Bank für den Schaden geltend gemacht werden.

💡 Geldrückforderung gegen Zahlungsdienstleister

  • Viele Betrüger nutzen bekannte Finanzdienstleister für Transaktionen.
  • Durch eine gezielte Beschwerde bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kann ein Konto gesperrt und eine Rückzahlung geprüft werden.


Fazit: Schnell handeln, um Verluste zu minimieren

Kryptobetrug ist schwer zu verfolgen, aber es gibt rechtliche Ansätze, um Gelder zurückzuholen. Wer schnell reagiert, kann über Banken oder Strafverfolgungsbehörden eine Rückzahlung erwirken. 


Ich berate Sie umfassend zu Ihren Optionen und helfe Ihnen dabei, Ihr Geld zurückzuholen.



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