Corona-Soforthilfe: Rückzahlung, Widerspruch und Klage – Was Sie wissen müssen

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Die Corona-Soforthilfe hat vielen Unternehmen und Selbstständigen in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit geholfen. Doch inzwischen fordern viele Behörden Rückzahlungen, was für Betroffene oft zu Unsicherheit führt. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Rechte Sie haben, wie Sie einen Widerspruch gegen die Rückzahlungsforderung einlegen können und ob eine Klage sinnvoll ist.


Warum fordern Behörden die Corona-Soforthilfe zurück?

Die Rückforderung der Corona-Soforthilfe erfolgt oft aus folgenden Gründen:

  1. Falsche Angaben im Antrag: Beispielsweise wurde der Liquiditätsengpass nicht korrekt berechnet.
  2. Änderung der Bewilligungskriterien: Einige Behörden haben die Voraussetzungen rückwirkend strenger ausgelegt.
  3. Nachträgliche Überprüfung: Einnahmen oder finanzielle Mittel, die während des Förderzeitraums verfügbar waren, könnten zur Rückforderung führen.

Wichtig: Die Rückforderung ist nicht in jedem Fall rechtmäßig. Oft lohnt es sich, dagegen vorzugehen.


Widerspruch gegen die Rückforderung der Corona-Soforthilfe

Wenn Sie einen Bescheid zur Rückzahlung erhalten haben, können Sie Widerspruch einlegen. Dabei sind folgende Schritte zu beachten:

1. Frist beachten

Der Widerspruch muss innerhalb eines Monats nach Zustellung des Rückforderungsbescheids eingereicht werden. Versäumen Sie diese Frist, wird der Bescheid rechtskräftig.

2. Begründung prüfen

Analysieren Sie genau, warum die Rückzahlung gefordert wird. Liegen Formfehler oder eine fehlerhafte Berechnung vor? Hier kann ein Anwalt unterstützen.

3. Akteneinsicht beantragen

Ihr Anwalt kann Einsicht in die Unterlagen der Behörde nehmen und prüfen, ob die Rückforderung rechtlich haltbar ist.


Wann lohnt sich eine Klage gegen die Rückforderung?

Wenn die Behörde Ihren Widerspruch ablehnt, bleibt als letzte Möglichkeit die Klage vor dem Verwaltungsgericht. Eine Klage kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn:

  • die rechtliche Grundlage der Rückforderung unklar ist,
  • die Bewilligungskriterien nachträglich verändert wurden oder
  • Ihnen unverschuldet ein Fehler unterlaufen ist.

Hinweis: Eine Klage sollte gut vorbereitet werden. Die Erfolgsaussichten hängen stark vom Einzelfall ab.


Was passiert, wenn die Rückzahlung berechtigt ist?

Selbst wenn die Rückforderung rechtmäßig ist, gibt es Möglichkeiten, die finanzielle Belastung zu mindern:

  • Ratenzahlung vereinbaren: Viele Behörden bieten flexible Zahlungspläne an.
  • Stundung beantragen: In Härtefällen können Sie die Zahlung verschieben lassen.

Tipps für Betroffene

  1. Bewahren Sie Ruhe: Nicht jede Rückforderung ist rechtlich korrekt. Lassen Sie den Bescheid prüfen.
  2. Dokumente sichern: Halten Sie alle relevanten Unterlagen bereit, z. B. den ursprünglichen Antrag und Korrespondenzen mit der Behörde.
  3. Professionelle Unterstützung suchen: Ein Anwalt kann Ihre Erfolgschancen erheblich verbessern.

Fazit: Handeln Sie rechtzeitig

Die Rückforderung der Corona-Soforthilfe ist oft strittig. Ein Widerspruch oder eine Klage kann sich lohnen, wenn die Rückforderung rechtlich nicht haltbar ist. Holen Sie sich rechtlichen Beistand, um Ihre Rechte durchzusetzen und unnötige Zahlungen zu vermeiden. Oft ist dafür jedoch eine Akteneinsicht erforderlich.

Haben Sie einen Rückforderungsbescheid erhalten? Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Ersteinschätzung.


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