Die Bedeutung der Schlussformel im Arbeitszeugnis
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Das Arbeitszeugnis ist ein wichtiges Dokument für jeden Arbeitnehmer, da es Auskunft über die erbrachten Leistungen und das Verhalten des Arbeitnehmers gibt. Doch neben der Leistungs- und Verhaltensbewertung gibt es noch eine weitere Komponente, die oft vernachlässigt wird: die Schlussformel. In diesem Beitrag werden wir uns damit beschäftigen, welche Bedeutung die Schlussformel im Arbeitszeugnis hat und wie sie sich auf die Gesamtbewertung auswirkt.
Welche Codes gibt es im Arbeitszeugnis?
Im Arbeitszeugnis gibt es bestimmte Codes, die bestimmten Schulnoten entsprechen. Zum Beispiel bedeutet die Formulierung "Herr Müller erfüllte seine Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit" in der Leistungsbewertung die Note 2. "Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden war jederzeit einwandfrei" entspricht ebenfalls der Note 2 in der Verhaltensbewertung. Wenn sowohl die Leistungs- als auch die Verhaltensbewertung mit der Note 2 ausfallen, könnte man denken, dass das Zeugnis insgesamt mit der Note 2 zu bewerten ist. Doch das ist nicht immer der Fall.
Die Bedeutung der Schlussformel
Die Schlussformel hat einen großen Einfluss auf die Gesamtbewertung des Arbeitszeugnisses. Eine gute Schlussformel rundet das Zeugnis ab und bestätigt die insgesamt gute Bewertung. Bei einem guten Zeugnis lautet die Schlussformel ungefähr wie folgt: "Wir bedauern das Ausscheiden von Frau Müller sehr, da wir mit ihr eine gute Mitarbeiterin verlieren. Wir bedanken uns bei ihr für ihre stets guten Leistungen und wünschen ihr beruflich wie privat alles Gute und weiterhin viel Erfolg". Die Schlussformel enthält also drei Komponenten: das Bedauern des Ausscheidens, den Dank für die gezeigten Leistungen und gute Zukunftswünsche.
Was passiert, wenn die Schlussformel fehlt oder unvollständig ist?
Wenn die Schlussformel ganz fehlt oder auch nur eine dieser drei Komponenten fehlt, kann das Zeugnis praktisch gänzlich entwertet werden. Wenn beispielsweise das Bedauern des Ausscheidens fehlt, signalisiert der Arbeitgeber damit, dass er nicht ganz unglücklich darüber ist, dass der Mitarbeiter das Unternehmen verlässt. Durch das Fehlen der Schlussformel oder von Teilen der Schlussformel kann der Arbeitgeber also seine Missstimmungen bezüglich des Arbeitnehmers möglichst verdeckt äußern.
Fazit
Die Schlussformel im Arbeitszeugnis ist also mindestens genauso wichtig wie die Leistungs- und Verhaltensbewertung. Arbeitnehmer sollten sich bewusst sein, dass die Schlussformel einen großen Einfluss auf die Gesamtbewertung des Arbeitszeugnisses hat. Wenn die Schlussformel fehlt oder unvollständig ist, sollte der Arbeitnehmer das Zeugnis genau prüfen und gegebenenfalls den Arbeitgeber um eine Ergänzung bitten.
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