Euroboden GmbH: Insolvenzverfahren und Forderungsanmeldung

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Über das Vermögen der Euroboden GmbH, München, soll nach einem Eigenantrag vom 11. August 2023 das Insolvenzverfahren eröffnet werden. Bei den Verbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um die von der Schuldnerin emittierten Anleihen, der 5,5%-Anleihe 2019/2024 (ISIN DE000A2YNXQ5 / WKN A2YNXQ) und der 5,5%-Anleihe 2020/2025 (ISIN DE000A289EM6 / WKN A289EM).


In dem Wertpapierprospekt vom 09.10.2020 betreffend die Anleihe 2020/2025 mit einem Zielvolumen von 75.000.000 € wird in den Anleihebedingungen in § 9 festgehalten, dass die Anleihegläubiger durch Mehrheitsbeschluss Änderung der Anleihebedingungen  herbeiführen können. Maßgeblich ist letztlich der Umfang der Stimmrechte der anwesenden Gläubiger und nicht aller Gläubiger auf der Gläubigerversammlung.


In der Vorbereitung der Gläubigerversammlung bedarf es insolvenzrechtlicher Expertise. Dieses gilt umso mehr, als dass die Schuldnerin Muttergesellschaft zahlreicher Projektgesellschaften mit komplexen Verpflichtungen und Verflechtungen ist.


Die Euroboden GmbH wurde nach den Angaben in dem Wertpapierprospekt 2020/2025 am 05.05.1999 gegründet. In den ersten Jahren nach Gründung lag der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der Euroboden-Gruppe im Neubau und in der Revitalisierung von Wohnimmobilien in zentralen Lagen Münchens. Hierbei wurden bis 2012 diverse wohnwirtschaftliche Bau- und Sanierungsvorhaben mit Projektvolumina von ca. € 4 - 20 Mio. realisiert.


In den folgenden Jahren wurden die Aktivitäten auf den Standort Berlin ausgeweitet und im Jahr 2012 ein erstes Wohnbauprojekt in Berlin mit einem Umsatzvolumen von € 20 Mio. realisiert. Im Jahr 2013 hatte die Euroboden GmbH eine erste Unternehmensanleihe (Anleihe 2013/2018) mit Schuldverschreibungen im Gesamtvolumen bis 15 Mio. begeben, von denen ca. € 12 Mio. platziert wurden. In den Jahren ab 2016 erfolgte ein sprunghafter Anstieg der Geschäftstätigkeiten. So wurden Bürostandorte in Berlin und Frankfurt gegründet und erweitert. Die von Euroboden verfolgte Strategie der Architekturkultur, die auf die Entwicklung architektonisch hochwertiger Produkte unter Einbeziehung des individuellen Umfeldes abzielt, wurde dabei neben Wohnimmobilien in zentralen Lagen sukzessive auch auf andere Märkte und auf andere asset-Klassen, wie z.B. Büroimmobilien, übertragen. So entwickelt Euroboden u.a. ein neuartiges Bürogebäude. Zudem wurden in jüngerer Vergangenheit auch Projekte im erweiterten Umland von München und Berlin akquiriert. 


Im Zuge der Geschäftserweiterung haben sich die Gesamtleistung und Ergebnis des Euroboden-Konzerns in den letzten beiden Geschäftsjahren deutlich erhöht, Wertpapierprospekt 2020/2025 vom 09.10.2020, Seite 32).


Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens müssen die Anleihegläubiger ihre Forderung zur Insolvenztabelle bei dem Insolvenzverwalter begründet anmelden, es sei denn, auf der Gläubigerversammlung wird ein gemeinsamer Vertreter gewählt. In diesem Falle gehen die Forderungen auf den gemeinsamen Vertreter über. Dieser meldet dann die Forderung in einem Brief an. Sollte es zu einer Sanierung in Eigenverwaltung über einen Insolvenzplan kommen, bedürfte dieser der Billigung durch die Gläubigerversammlung.


Die Gläubiger können sich zwecks kostenfreier anwaltlicher Beratung registrieren  lassen. Schauen Sie bitte nach Absendung Ihrer Daten in Ihr E-Mail-Postfach.


Robert Rechtsanwälte GbR in Bremen sind auf die Vertretung von Anlegern spezialisiert und bieten kostenfreie Rechtsberatung unter 01711282315 für Anleiheinhaber an. Kontakt: segelken@gmx.net


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