Klagewelle gegen Tipico, Bet365 und Co.: Spieler fordern Verluste zurück – So können Sie ohne Kostenrisiko klagen

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Die Welt der Sportwetten hat in den letzten Jahren einen erheblichen Aufschwung erlebt. Anbieter wie Tipico, Bet365 und viele andere haben Millionen von Spielern angezogen, die ihr Glück versuchen möchten. Doch was passiert, wenn das Glück nicht auf Ihrer Seite ist und Sie erhebliche Verluste erleiden? Viele Spieler fühlen sich betrogen und fordern nun ihre Verluste zurück. Eine große Klagewelle gegen die führenden Wettanbieter zeichnet sich ab. Hier erfahren Sie, warum die Verluste illegal sein könnten und wie Sie mit einem Prozesskostenfinanzierer ohne Kostenrisiko klagen können.

Warum sind die Sportwettenverluste möglicherweise illegal?

Der Grund für die illegalen Verluste liegt in der rechtlichen Grauzone, in der viele dieser Wettanbieter operieren. Obwohl Online-Glücksspiele in Deutschland grundsätzlich erlaubt sind, müssen Anbieter eine gültige Lizenz besitzen, um ihre Dienste legal anzubieten. Viele der großen Anbieter haben jedoch keine deutsche Lizenz und operieren stattdessen über Lizenzen aus anderen EU-Staaten, wie Malta oder Gibraltar. Diese Praxis steht im Konflikt mit dem deutschen Glücksspielstaatsvertrag, der strenge Regelungen für das Anbieten von Online-Glücksspielen vorsieht.

Ein weiteres rechtliches Problem ergibt sich aus dem Verbraucherschutz. Viele Spieler wurden nicht ausreichend über die Risiken des Glücksspiels aufgeklärt und haben unter Umständen Verluste erlitten, weil sie die Konsequenzen ihrer Wetten nicht vollständig verstanden haben. Die mangelnde Transparenz und die aggressive Werbung der Wettanbieter könnten daher als irreführend und betrügerisch eingestuft werden.

Prozesskostenfinanzierer: Klagemöglichkeit ohne Kostenrisiko

Für viele Spieler stellt sich die Frage, wie sie ihre Verluste zurückfordern können, ohne dabei ein hohes finanzielles Risiko einzugehen. Hier kommen Prozesskostenfinanzierer ins Spiel. Diese Firmen übernehmen die Finanzierung des gesamten Rechtsstreits im Austausch für einen Teil des potenziellen Gewinns. Sollte die Klage erfolgreich sein, erhält der Prozesskostenfinanzierer einen vorher vereinbarten Prozentsatz der zugesprochenen Summe. Verliert der Kläger, trägt der Finanzierer die gesamten Prozesskosten, sodass für den Spieler kein Kostenrisiko besteht.

Der Ablauf einer solchen Finanzierung ist relativ einfach.

Die bevorstehende Entscheidung des BGH

Ende Juli wird der Bundesgerichtshof (BGH) eine Entscheidung fällen, die weitreichende Konsequenzen für die Glücksspielbranche haben könnte. Es wird erwartet, dass der BGH über die Rechtmäßigkeit der von ausländischen Wettanbietern ohne deutsche Lizenz erzielten Gewinne entscheidet. Sollte der BGH zugunsten der Spieler entscheiden, könnte dies eine Lawine von Rückforderungen auslösen. Spieler, die in der Vergangenheit Verluste erlitten haben, könnten dann mit deutlich besseren Erfolgsaussichten gegen die Wettanbieter vorgehen.

Eine solche Entscheidung würde die Position der Spieler erheblich stärken und könnte zu einem Anstieg der Klagen führen. Schon jetzt bereiten sich viele Anwaltskanzleien auf eine Flut von Anfragen vor und raten betroffenen Spielern, ihre Unterlagen und Beweise für eventuelle Klagen zusammenzustellen.

Die bevorstehende Klagewelle

Die Aussicht auf eine positive Entscheidung des BGH hat bereits jetzt eine Welle von Klagen ausgelöst. Viele Spieler, die sich in der Vergangenheit nicht getraut haben, gegen die großen Wettanbieter vorzugehen, sehen nun eine realistische Chance, ihre Verluste zurückzufordern. Die Anwaltskanzleien und Prozesskostenfinanzierer verzeichnen einen starken Anstieg an Anfragen und bereiten sich auf eine große Zahl von Verfahren vor.

Die rechtlichen Auseinandersetzungen könnten die Glücksspielbranche in Deutschland nachhaltig verändern. Sollten die Gerichte die Praktiken der Wettanbieter als illegal einstufen, könnten diese gezwungen sein, ihre Geschäftsmodelle anzupassen und sich strenger an die deutschen Gesetze zu halten. Für die Spieler bedeutet dies eine gerechtere und transparentere Glücksspielumgebung.

Fazit

Die kommende Entscheidung des BGH und die Möglichkeit, ohne Kostenrisiko mit Hilfe eines Prozesskostenfinanzierers zu klagen, bieten Spielern eine einmalige Chance, ihre Verluste zurückzufordern. Die rechtliche Lage ist vielversprechend, und die bevorstehende Klagewelle könnte die Glücksspielbranche in Deutschland revolutionieren. Betroffene Spieler sollten sich daher gut informieren und gegebenenfalls rechtlichen Beistand suchen, um ihre Ansprüche geltend zu machen.


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