Nicht fertiggestellten Photovoltaikanlagen: So setzen Sie Ihre Rechte durch

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Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für die Installation von Photovoltaikanlagen, um umweltfreundlichen Strom zu erzeugen und Energiekosten zu sparen. Doch was passiert, wenn die Photovoltaikanlage nicht fertiggestellt wird oder es während der Montage zu Schäden am Dach kommt? Hier ist rechtlicher Rat gefragt, um finanzielle Verluste zu vermeiden und sich gegen Handwerker oder Installationsunternehmen zur Wehr zu setzen.

Photovoltaikanlage wird nicht fertiggestellt: Ihre Ansprüche

Es kommt häufiger vor, dass Handwerker oder Installationsfirmen die Photovoltaikanlage nicht fertigstellen. Mögliche Ursachen sind wirtschaftliche Schwierigkeiten des Unternehmens, unvorhergesehene Lieferengpässe oder technische Probleme. In diesen Fällen haben Sie als Kunde das Recht, auf eine fristgerechte Fertigstellung der Anlage zu pochen.

Wie Sie vorgehen sollten:

  1. Setzen Sie dem Handwerker eine Frist: Geben Sie dem beauftragten Unternehmen schriftlich eine letzte, angemessene Frist zur Fertigstellung der Arbeiten. Wichtig: Fordern Sie dabei explizit die Fertigstellung der Photovoltaikanlage und weisen auf rechtliche Konsequenzen bei Nichteinhaltung hin.

  2. Mangelanzeige und Rücktritt vom Vertrag: Wenn auch die Frist verstreicht und die Photovoltaikanlage immer noch nicht betriebsbereit ist, können Sie den Rücktritt vom Vertrag erklären und Schadensersatz verlangen.

  3. Ersatzvornahme durch ein anderes Unternehmen: In manchen Fällen ist es ratsam, ein anderes Unternehmen mit der Fertigstellung der Arbeiten zu beauftragen und die Kosten hierfür dem ursprünglichen Vertragspartner in Rechnung zu stellen.

Schäden am Dach durch Photovoltaik: Wer haftet?

Ein weiteres häufiges Problem bei der Installation von Photovoltaikanlagen sind Schäden am Dach. Die Montage kann zu undichten Stellen führen, die Wasserschäden verursachen. Ein Wasserschaden durch Photovoltaik ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch erhebliche Folgekosten verursachen. Hier stellt sich die Frage: Wer kommt für den Schaden auf?

Haftung des Handwerkers

Grundsätzlich haftet das ausführende Unternehmen für Schäden am Dach durch Photovoltaikanlagen. Haben Sie den Schaden bemerkt, sollten Sie diesen unverzüglich schriftlich bei der Firma anzeigen. Das Unternehmen hat die Pflicht, den Mangel zu beheben und den Schaden zu übernehmen.

Versicherungsschutz bei Schäden durch Photovoltaikanlagen

Auch Ihre Versicherungen spielen im Schadensfall eine wichtige Rolle. Ob Wasserschäden durch Photovoltaikanlagen oder andere Dachschäden – folgende Versicherungen können in Betracht kommen:

  • Hausratversicherung: Diese Versicherung greift, wenn durch den Wasserschaden Möbel, Elektrogeräte oder andere bewegliche Gegenstände in Ihrem Haus beschädigt wurden.

  • Gebäudeversicherung: Schäden an der Bausubstanz Ihres Hauses, wie etwa dem Dach, sollten durch die Gebäudeversicherung gedeckt sein. Viele Versicherungen bieten spezielle Erweiterungen für Photovoltaikanlagen an, die Sie im Vorfeld prüfen sollten.

  • Eigene Haftpflichtversicherung: Sollten Sie als Hausbesitzer nachweisen müssen, dass Sie den Schaden nicht fahrlässig verursacht haben, kann Ihre Haftpflichtversicherung zum Einsatz kommen, insbesondere wenn Ihnen Versäumnisse bei der Instandhaltung des Daches vorgeworfen werden.

Rechtsschutzversicherung: Absicherung bei Streitigkeiten

Wenn es zu Streitigkeiten mit dem Handwerker oder Installationsunternehmen kommt, ist eine Rechtsschutzversicherung von großem Vorteil. Sie übernimmt in der Regel die Anwaltskosten und Gerichtskosten, wenn Sie Ihre Ansprüche geltend machen müssen. Besonders bei komplexen Abwicklungen und hohen Schadenssummen ist es empfehlenswert, rechtlichen Beistand hinzuzuziehen.

Welche Schritte sollten Sie unternehmen?

  1. Prüfen Sie Ihre Versicherungen: Stellen Sie sicher, dass Sie sowohl durch eine Hausrat- als auch durch eine Gebäudeversicherung ausreichend abgesichert sind. Überprüfen Sie zudem, ob Ihre Rechtsschutzversicherung Streitigkeiten im Zusammenhang mit Photovoltaikanlagen abdeckt.

  2. Dokumentation der Schäden: Bevor Sie eine Versicherung oder das Handwerksunternehmen in Anspruch nehmen, sollten Sie den Schaden gründlich dokumentieren. Fotos und schriftliche Schadensmeldungen sind essenziell.

  3. Frühzeitige rechtliche Beratung: Oftmals scheuen sich Betroffene, bei Problemen mit Handwerkern oder Versicherungen direkt einen Anwalt einzuschalten. Eine frühzeitige rechtliche Beratung kann jedoch unnötige Verzögerungen und Kosten vermeiden.

Fazit: Ihre Rechte bei nicht fertiggestellten oder fehlerhaft installierten Photovoltaikanlagen

Wenn die Photovoltaikanlage nicht fertiggestellt wird oder Schäden wie ein Wasserschaden durch Photovoltaik auftreten, sollten Sie Ihre Rechte gegenüber dem Handwerker konsequent durchsetzen. Ob Schadensersatz, Nachbesserung oder der Rücktritt vom Vertrag – lassen Sie sich nicht auf Verzögerungen ein. Prüfen Sie Ihren Versicherungsschutz und nutzen Sie die Möglichkeit einer Rechtsschutzversicherung, um rechtliche Schritte abzusichern.

Haben Sie Probleme mit der Fertigstellung Ihrer Photovoltaikanlage oder Schäden durch die Installation erlitten? Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Ersteinschätzung – wir helfen Ihnen, Ihre Ansprüche durchzusetzen!

Lassen Sie sich rechtlich beraten und setzen Sie Ihre Ansprüche gegen Handwerker und Versicherungen durch. Wir stehen Ihnen zur Seite!


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