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Operating-Leasing: So nutzen Sie die Finanzierungsform

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Operating-Leasing: So nutzen Sie die Finanzierungsform

Experten-Autorin dieses Themas

Leasing ist eine beliebte Form der Finanzierung. Grundsätzlich funktioniert Leasing ähnlich wie ein Mietvertrag. Der Leasinggeber finanziert das Leasingobjekt – z. B. ein Fahrzeug – gegen regelmäßige Zahlung der vereinbarten Leasingrate. Der Leasingkunde kann das Leasingobjekt während der Vertragslaufzeit nutzen, wird aber meist nicht Eigentümer des geleasten Objekts.  

In diesem Ratgeber geht es um das Operating-Leasing, auch operatives Leasing, Operate-Lease oder Operate-Leasing genannt. In welchen Fällen wird typischerweise operatives Leasing zur Finanzierung gewählt? Wie unterscheidet sich das Operating-Leasing vom klassischen Finanzierungsleasing? Und was ist beim Operating-Leasing im Hinblick auf die Bilanzierung zu beachten? Diese Fragen werden in diesem Ratgeber kurz und leicht verständlich beantwortet.

Typische Operating-Leasing-Beispiele

Das Operating-Leasing ist eine Finanzierungsmöglichkeit, die vor allem in der Baubranche sehr beliebt ist. Wenn Maschinen, insbesondere Baumaschinen wie Bagger, Betonmischer, Kräne, Hebebühnen und sonstige Baugeräte, aber auch Fahrzeuge, insbesondere Nutzfahrzeuge und Baustellenfahrzeuge, kurzfristig und vor allem nur für eine kurze Dauer gebraucht werden, kommt meist Operating-Leasing zum Einsatz. Aber auch Agrartechnik, Container, IT (z. B. Laptops) und Büroausstattung (z. B. Telefonanlagen) werden gern kurzfristig im Wege des Operate-Leasings von Unternehmen geleast. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass das operative Leasing als eine der häufigsten Leasingarten in der Praxis gilt.

Charakteristisch für das Operating-Leasing ist, dass das geleaste Objekt für eine kurze Zeit von meist nur wenigen Wochen oder Monaten an den Leasingnehmer überlassen wird. Der operative Leasingvertrag kann aber auch auf unbestimmte Zeit geschlossen werden mit einem jederzeitigen Kündigungsrecht des Leasingnehmers nach Ablauf einer kurzen Grundmietdauer. Für die Nutzung des Leasingobjektes zahlt der Leasingnehmer eine feste Leasingrate an den Leasinggeber. Der Operating-Leasing-Vertrag ist nicht im Gesetz als eigene Vertragsform geregelt, sondern stellt einen einfachen Mietvertrag nach § 535 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) dar. Deshalb gelten beim operativen Leasingvertrag die mietrechtlichen Regelungen.

Operating-Leasing vs. Financial-Leasing

Klassisches Finanzierungsleasing und Operating-Leasing haben viele Gemeinsamkeiten, aber es gibt auch einige wichtige Unterschiede zwischen diesen beiden Finanzierungsformen.

Typischer Ablauf 

Beim Finanzierungsleasing (Financial-Leasing) 

Der Leasingnehmer wählt sich ein passendes Leasingobjekt aus, zum Beispiel ein Fahrzeug bei einem Autohändler. Anstatt das Fahrzeug selbst zu kaufen, least der Leasingnehmer das Fahrzeug von einem Leasinggeber. Viele Autokonzerne haben beispielsweise ihre eigenen Leasingbanken. Der Leasinggeber kauft das vom Leasingnehmer individuell ausgesuchte Fahrzeug vom Fachhändler und gibt dem Händler die Anweisung, das Fahrzeug direkt an den Leasingkunden zu liefern. Der Leasingvertrag läuft dann über einen längeren Zeitraum. Nach Ablauf der Leasingdauer kann der Leasingnehmer meistens von seinem vertraglich vereinbarten Recht Gebrauch machen, das Leasingobjekt vom Leasinggeber zu einem bestimmten Preis abzukaufen. Alternativ gibt er das Leasingobjekt an den Leasinggeber zurück und muss üblicherweise noch eine Abschlusszahlung leisten.

Beim Operating-Leasing 

Da es sich bei den Leasingobjekten beim operativen Leasing im Regelfall um Universalobjekte – also keine Spezialanfertigungen oder vom Leasingkunden speziell konfigurierte Güter wie zum Beispiel beim Neuwagenkauf– handelt, sucht der Leasingnehmer beim Operating-Leasing das Leasingobjekt meist aus einem bereits vorhandenen Leasinggut-Pool beim Leasinggeber aus. Es wird unmittelbar der Leasingvertrag geschlossen und das Leasingobjekt sofort dem Leasingnehmer zur Nutzung überlassen. Leasinggeber und Leasingnehmer gehen beim Operating-Leasing beide davon aus, dass die Leasingdauer nur relativ kurz sein wird und das Leasingobjekt vom Leasingnehmer nach Kündigung des Leasingvertrages wieder an den Leasinggeber zurückgegeben wird. Ein Andienungsrecht ist üblicherweise beim Operate-Lease nicht im Leasingvertrag vorgesehen.

Dauer und Zweck des Leasingvertrags

Beim Finanzierungsleasing 

Finanzierungsleasing ist eine mittel- bis langfristig angelegte Finanzierungsform. Leasinggeber und Leasingnehmer vereinbaren im Normalfall eine recht lange Grundmietzeit von meist mindestens 24 Monaten und mehr. Viele Kfz-Leasingverträge sind üblicherweise auf eine Dauer von 48 Monaten angelegt. Der Finanzierungs-Leasingvertrag kann während der Grundmietdauer auch nicht regulär gekündigt werden. Meistens wird beim Financial-Leasing vereinbart, dass der Leasinggeber nach der Grundmietzeit das Leasingobjekt abkauft – sogenannte Andienungspflicht für den Leasinggeber– oder den Leasingvertrag verlängern kann.

Beim Operativen Leasing 

Operatives Leasing ist im Regelfall lediglich auf kurze Zeit angelegt. Üblicherweise wird beim Operating-Leasing keine feste Leasingdauer oder allenfalls eine sehr kurze Grundmietzeit vertraglich festgelegt. Dementsprechend kann der Operating-Leasingvertrag je nach individueller Vereinbarung im Leasingvertrag auch jederzeit oder zumindest sehr kurzfristig von beiden Seiten gekündigt werden. Typischerweise nimmt der Leasinggeber beim Operating-Leasing das Leasingobjekt nach Vertragsende zurück und verleast es an einen oder mehrere neue Leasingnehmer.

Kalkulation der Leasingraten

Beim Financial-Leasing 

Beim klassischen Financial-Leasing werden die Leasingraten in der Regel so kalkuliert, dass der volle Kaufpreis, den der Leasinggeber an den Händler für den Erwerb des Leasingobjekts zahlen muss, sowie die Finanzierungs- und Nebenkosten einschließlich der gewünschten Gewinnspanne über die Raten vom Leasingnehmer abbezahlt werden. Es tritt im Idealfall eine sogenannte Vollamortisation beim Leasinggeber ein. Das Investitionsrisiko liegt beim Finanzierungsleasing und bei richtiger Kalkulation der Leasingraten im Prinzip beim Leasingnehmer.

Beim Operate-Leasing 

Beim Operate-Leasing ist das anders. Der erste Leasingnehmer trägt nur einen Teil des Kaufpreises beziehungsweise der Finanzierungskosten. Über den ersten operativen Leasingvertrag kann der Leasinggeber also nur eine Teilamortisation erreichen und muss dafür sorgen, dass das Leasingobjekt entweder mehrfach hintereinander verleast oder gewinnbringend weiterverkauft werden kann, wenn er kein Minusgeschäft machen möchte. Damit trägt beim Operating-Leasing der Leasinggeber ganz klar das Investitionsrisiko.

Operating-Leasing-Bilanzierung

Für Unternehmer wichtig zu wissen ist schließlich, dass auch die Bilanzierung abhängig davon zu erfolgen hat, um welche Form des Leasings es sich handelt. Beim Operating-Leasing wird das Leasingobjekt immer beim Leasinggeber bilanziert. Der Leasinggeber ist der Eigentümer des Leasingobjekts und kann dieses über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abschreiben. Handelt es sich auch beim Leasingnehmer um ein bilanzierendes Unternehmen – z. B. ein Bauunternehmen, das kurzfristig einen Bagger für ein Bauvorhaben least –, darf dieser die von ihm gezahlten Leasingraten als Betriebsausgaben in seiner Bilanz ansetzen.

Welche Leasingform ist am sinnvollsten?

Ob Kredit, Mietkauf oder Operating-Leasing: Welche Finanzierung am sinnvollsten ist, kann nie pauschal bestimmt werden, sondern hängt immer von verschiedenen Faktoren ab. Maßgeblich ist vor allem die individuelle Situation und der angestrebte Finanzierungszweck. Um die rechtlich sinnvollste Finanzierungsform auszuwählen, sollte man sich von einem Anwalt beraten lassen, der sich auf Bank- und Kapitalmarktrecht mit Schwerpunkt Leasingrecht spezialisiert hat. 

Foto(s): ©Adobe Stock/rh2010

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  • 23.11.2023 Rechtsanwalt Dr. jur. Hermann Kresse
    „… und ihre Bestimmungen müssen den maltesischen und den EU-Vorschriften sowie den Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs in Bezug auf Operating-Leasingverträge entsprechen. Der Operating-Leasing-Vertrag …“ Weiterlesen
  • 04.10.2022 Rechtsanwalt Dr. Michael Krieg
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  • 19.02.2020 Rechtsanwalt Dr. Walter Späth
    „… werden, wie lange die Laufzeit war und welche Form des Leasings vorlag, wie z. B. Finanzierungsleasing, Operating-Leasing etc. Wie sich herausstellt, legen die Gerichte aber oftmals recht hohe Maßstäbe …“ Weiterlesen
  • 29.01.2008 Esther Wellhöfer, anwalt.de-Redaktion
    „… als Leasinggeber. Verschiedene Begriffe und Arten Außerdem unterscheidet man in Hinblick auf die Vertragsausgestaltung zwischen dem Finance-Leasing und dem Operating-Leasing. Das Finance-Leasing …“ Weiterlesen