Postbank und DSL-Bank: IT-Probleme und unberechtigte Abbuchungen

Seit einer IT-Umstellung im vergangenen Jahr gibt es bei den Deutsche-Bank-Töchtern Postbank und DSL-Bank massive Probleme bei der Abwicklung des Kundengeschäfts. Doch die Deutsche Bank scheint für ihre IT-Probleme keine Lösung zu finden. Nach einer misslungenen IT-Umstellung konnten in den vergangenen Monaten zahlreiche Bankkunden wochenlang nicht auf ihr Konto zugreifen. Baufinanzierungskredite wurde nur mit erheblicher Verzögerung oder sogar gar nicht ausbezahlt.

Hintergrund: Im Rahmen der IT-Umstellung im vergangenen Jahr sollten Millionen Kundendaten der Postbank und der DSL-Bank in die IT-Systeme der Deutschen Bank überführt und die Kunden der Postbank und der DSL-Bank mit den Kunden der Deutsche-Bank in Deutschland auf einer Plattform zusammengeführt werden.

Entschädigung betroffener Postbank- und DSL-Bank-Kunden gefordert

Nach massiven Beschwerden von zahlreichen Kunden der Postbank und DSL-Bank verlangen Verbraucherschützer und Politiker eine Entschädigung der Betroffenen. So forderte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) von der Deutschen Bank, Verbraucher schnell und unbürokratisch zu entschädigen und einen vollständigen Schadensausgleich schriftlich zuzusichern. Ein Sprecher der Deutschen Bank versicherte: „Wir nehmen jede Kundenbeschwerde sehr ernst, prüfen diese sorgfältig und erstatten selbstverständlich in berechtigten Fällen einen beim Kunden entstandenen Schaden.“ Um eine Entschädigung zu erhalten, empfehlen wir, zeitnah den Schaden bei der Bank geltend zu machen.

Verbraucherzentrale schaltet BaFin ein

Die Probleme bei der Postbank und der DSL-Bank seit dem Jahreswechsel 2022/2023 und die nicht abreißenden Beschwerden der Kunden beschäftigen mittlerweile auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die BaFin hat nun am 29.09.2023 einen Sonderbeauftragten für die Deutsche Bank AG bestellt. Er soll überwachen, dass das Institut die Einschränkungen im Kundenservice bei der Postbank und DSL-Bank zügig und vollständig beseitigt.

Beschwerden über Online-Banking Betrug, Phishing 

Neben den Beschwerden im Zusammenhang mit der IT-Umstellung häufen sich bei der Postbank weiterhin Fälle von Phishing und Onlinebetrug, deren Grund oftmals in den Datenlecks der Postbank zu finden ist. Durch Hackerattacken wurden Daten gestohlen, die nun dafür verwendet werden, unberechtigte Abbuchungen vorzunehmen.

Bereits in unserem Artikel vom 21.07.2023 haben wir davon berichtet, dass uns immer mehr Anfragen von Bankkunden erreichen, von deren Konto bei der Postbank nicht autorisierte Überweisungen von oft mehreren tausend Euro ausgeführt wurden. Unsere Mandanten haben diese Überweisungen weder mit PIN oder dem TAN-Verfahren freigegeben.

Liegt ein Zahlungsvorgang vor, der nicht von dem Kunden autorisiert war, haftet die Bank gemäß
§§ 675u ff. BGB. Der Kunde hat gegen seine Bank Anspruch auf Erstattung des unautorisierten Betrages. Obwohl die Postbank also verpflichtet ist, die betroffenen Kunden zu entschädigen, weigert diese sich oftmals die Beträge zu erstatten. Teilweise werden die Beträge dem Konto wieder gutgeschrieben, wenn die Ansprüche außergerichtlich durch unsere Kanzlei geltend gemacht wurden. In einigen Fällen lenkte die Postbank aber erst ein, wenn Klage erhoben wurde.

Betroffene Kunden sollten sich aufgrund der Weigerung der Postbank, die unberechtigten Abbuchungen zu erstatten, nicht davon abhalten lassen, ihre Schadensersatzansprüche weiterzuverfolgen.

Als auf das Bankrecht spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei bieten wir Ihnen unsere Unterstützung an. Wir machen Ihre Ansprüche geltend und setzen sie gegebenenfalls gerichtlich für Sie durch. Sofern Sie rechtsschutzversichert sind, holen wir gerne für Sie die Kostenübernahmeerklärung Ihrer Versicherung ein.

Rufen Sie uns gerne unter 0711/410 191 60 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an kanzlei@johstrichter.de.