Rückrufaktion MF6 bei Peugeot: AdBlue-Einspritzung gesetzeswidrig

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Im August 2023 wurde eine große Rückrufaktion bei Peugeot bekannt. Unter dem Code MF6 werden alleine in Deutschland rund 20.000 Fahrzeuge in die Werkstatt gerufen. Sie müssen ein Software-Update erhalten, da die AdBlue-Einspritzung nicht korrekt funktioniert.

Rund 20.000 Fahrzeuge von Peugeot entsprechen nicht den gesetzlichen Anforderungen. Das KBA hat deshalb einen überwachten Rückruf angeordnet. Sprich: Kommen die Autobesitzer der Einladung nicht nach, kann ihr Fahrzeug stillgelegt werden.

Peugeot: Abgasreinigung verletzt geltendes Recht

Der Rückruf erfolgt, weil bei den betroffenen Fahrzeugen die Abgasreinigung nicht gesetzeskonform funktioniert. Das KBA formuliert es folgendermaßen:

„Fehlerhafte Kalibrierung der Harnstoffpumpendiagnose im Motorsteuergerät führt zum Ausbleiben einer Warnung an den Fahrer bei Deaktivierung des SCR-Katalysators.“

Dies bedeutet, dass die Autos – ohne dass der Fahrer es merkt – viel mehr Stickoxid ausstoßen als erlaubt, weil nicht genügend AdBlue in den SCR-Katalysator eingespritzt wird.

Um dies zu beheben, muss bei den Fahrzeugen die Kalibrierung des Motorsteuergeräts aktualisiert werden. Mit anderen Worten: Die Fahrzeuge erhalten ein Software-Update. 

MF6 Rückrufaktion: Welche Modelle sind betroffen?

Die Rückrufaktion MF6 bei Peugeot betrifft rund 20.000 Fahrzeuge, weltweit sind es sogar über eine halbe Million. Betroffen sind dabei die Baujahre 2019 bis 2022. Laut KBA sind zwölf Modelle von Peugeot betroffen:

  • 2008
  • 208
  • 3008
  • 301
  • 308
  • 5008
  • 508
  • Boxer
  • Expert
  • Partner
  • Rifter
  • Traveller

Durch die Betroffenheit des Boxers dürfte dieser Rückruf auch zahlreiche Wohnmobile betreffen, denn der Peugeot Boxer ist ein beliebtes Basisfahrzeug.

Diese Rückrufaktion gehört zu einer ganzen Reihe von Rückrufen, die Unternehmen aus dem Stellantis Konzern betreffen und immer den gleichen Hintergrund haben: Die Fahrzeuge entsprechen nicht den gesetzlichen Vorschriften. Es wird nicht genügend AdBlue eingespritzt. Nach der Bewertung des Kraftfahrt-Bundesamts kann dies dazu führen, dass die Fahrzeuge zu viel Stickoxid ausstoßen. Neben Peugeot sind unter anderem auch Opel und Citroën betroffen.

Peugeot Abgasskandal: Schadensersatz möglich

HAHN Rechtsanwälte vertritt bereits Peugeot-Fahrer im Abgasskandal. In diesen Verfahren ist unstreitig, dass Peugeot-Pkws regelmäßig auch eine Abschalteinrichtung haben, die oft Thermofenster genannt wird. Eine der Anwältinnen, die Automobiles Peugeot in aktuellen Schadensersatzprozessen unserer Kanzlei vertritt, hat am 17.01.2024 – aus dem Verhandlungsprotokoll wörtlich zitiert – vor Gericht erklärt:

„Nach meinem Kenntnisstand gibt es keine Dieselfahrzeuge ohne Thermofenster.“

Der Bundesgerichtshof hat im Juni 2023 entschieden, dass schon durch den fahrlässigen Einbau einer unzulässigen Abschalteinrichtung ein Anspruch auf Schadensersatz gegeben sein kann.

Haben Sie ein Rückrufschreiben bekommen und Ihr Peugeot soll ein Software-Update erhalten, damit die Abgasreinigung korrekt funktioniert? Wir bieten derzeit kostenfreie Informationen über unser Wissen zu den Abschalteinrichtungen bei Peugeot an. Nutzen Sie gerne unser Angebot einer kostenfreien Beratung zu den aktuellen und zukünftigen Risiken für Ihren Peugeot und Ihren Rechten.

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