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Das neue Immobiliengesetz in Südafrika 2019 – bringt mehr Sicherheit und Transparenz

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Das neue Immobiliengesetz in Südafrika 2019 – Änderungen in der südafrikanischen Immobilienbranche – bringt mehr Sicherheit und Transparenz.

Der neue „Property Practitoner’s Act 22 of 2019 “ wurde Ende September 2019 von Präsident Ramaphosa unterzeichnet. Das neue Gesetz ersetzt gänzlich den „Estate Agency Affairs Act 112“ aus 1976. Das führt zu einigen Änderungen in der Immobilienbranche in Südafrika, insbesondere für Immobilienmakler.

Zwar steht aktuell der Zeitpunkt des Inkrafttretens aktuell noch nicht fest (vermutliche Mitte/Ende 2020), sowohl Immobilienmakler als auch Immobilieneigentümer und Immobilieninvestoren sollten sich dennoch mit dem neuen Gesetz vertraut machen.

Viele der nominalen Unterschiede – zwischen dem alten und neuen Gesetz – betreffen Änderungen in den umgänglichen Terminologien:

Estate Agency Affairs Act (1976)                            Property Practitioners Act (2019)

Intern Estate Agent                                                    Candidate Property Practitioner

Full Status Estate Agent                                             Property Practitioner

Principal Estate Agent                                                Principal Property Practitioner

Estate Agents Affairs Board                                      The Board of Authority

Fidelity Fund                                                                Property Practitioners‘ Fidelity Fund

Beide Gesetze enthalten Regelungen, die den Handel mit Immobilien betreffen. Das neue Gesetz soll insbesondere den Verbraucher stärken und die Einbeziehung bisher historisch benachteiligter Personen durch die Bereitstellung von Zuschüssen gewährleisten.

Dafür sieht das Gesetz unter Nr. 5 Abs. 1 die Einrichtung einer Kontrollinstanz für alle Immobilienhändler vor, die „Property Practitioner Regulatory Authority“. Die Behörde ersetzt in Zukunft lt. Nr. 75 Abs. 1(a) den „Estate Agency Affairs Board“.

Die neue Kontrollinstanz, die „Property Practitioner Regulatory Authority“, soll in Zukunft die Umsetzung der Gesetzgebung und die Tätigkeit des gesamten südafrikanischen Immobiliensektors überwachen.

Eine Frage sei nun, wen die neue Behörde kontrolliert. Denn auch hier birgt das Gesetz einige Neuerungen. So ist der neue Begriff des „Property Practitioner“ viel weitgehender als der des vormaligen „Estate Agents“ im „Estate Agency Affairs Act“.

Während das derzeitige Gesetz nur die Tätigkeiten von Immobilienmaklern und -agenturen regelt, fallen unter den Anwendungsbereich des neuen Gesetzes weitaus mehr Tätigkeiten. Erfasst sind nun alle „Immobilienpraktiker“, einschließlich jede Person die im Laufe des Alltagsgeschäfts für Gewinn mit Immobilien auf jeglicher Art handelt treibt. Hierunter versteht man unter anderem:

  • Immobilienmakler, Aktionäre, Anbieter von Überbrückungsfinanzierung sowie Anleihemakler und Vermarkter inkl. Internetportale;
  • Immobilienverwalter, Finanzierungsmakler, Anwälte und deren Angestellte;

Der „Property Practitioner Regulatory Authority“ werden damit nun weitaus mehr Personen unterliegen.

Eine weitere Neuerung betrifft das „Fidelity Fund Certificate“. Dabei handelt es sich um ein Zertifikat, das der jeweilige Immobilienhändler beantragen muss. Nur mit diesem Zertifikat ist es dem „Property Practitioner“ möglich zu handeln und insbesondere Rechnungen auszustellen.

Ohne dem Zertifikat besteht keine Verpflichtung die Maklercourtage zu bezahlen. Im Sinne des neuen Gesetzes kann ein Fidelity Fund Certificate nur ausgestellt werden, wenn der Immobilienhändler zusätzlich laut Nr. 50 (a) (vii) des „Property Practitioners Act“ im Besitz einer gültigen steuerlichen Unbedenklichkeitsbescheinigung ist und gemäß Nr. 50 (a) (x) über ein BEE-Zertifikat verfügt.

Das Gesetz birgt somit umfangreiche Neuerungen im Immobiliensektor in Südafrika, die Auswirkungen auf das Tagesgeschäft von Immobilienhändlern haben und dadurch nicht unerheblich sind.

RA und Immobilienfachanwalt M. Zumpt, Südafrika



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