Exactech Inc. Hüftprothesen-Rückruf: Rechtliche Möglichkeiten für Betroffene Hintergrund der Rückrufaktion

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Das US-amerikanische Orthopädietechnik-Unternehmen Exactech Inc. hat eine Rückrufaktion für bestimmte Komponenten von Hüftprothesen gestartet. Diese Rückrufaktion betrifft Polyethylen-Kunststoffkomponenten, die zwischen 2010 und 2021 in Hüftprothesen verbaut wurden. Untersuchungen haben ergeben, dass diese Kunststoff-Inlays bei einigen Patienten schneller verschleißen als erwartet. Ein vorzeitiger Verschleiß dieser Komponenten kann dazu führen, dass eine erneute Operation erforderlich wird, um die defekten Teile zu ersetzen.


Medizinische und rechtliche Konsequenzen

Patienten, die eine solche Hüftprothese erhalten haben, sollten dringend eine Kontrolluntersuchung durchführen lassen, selbst wenn sie derzeit keine Beschwerden verspüren. Der Verschleiß kann auch ohne Symptome vorhanden sein und rechtzeitige Maßnahmen können größere Komplikationen verhindern.

Die rechtlichen Konsequenzen für betroffene Patienten sind erheblich: Sie könnten Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld haben. Die Rückrufaktion von Exactech Inc. bedeutet nicht nur die Notwendigkeit einer erneuten Operation, sondern auch potenzielle Ansprüche gegenüber dem Hersteller aufgrund von Produkthaftung. Diese Ansprüche können nicht nur die Kosten der Operation abdecken, sondern auch Schmerzensgeld, Verdienstausfall, Haushaltsführungsschaden und weitere durch die defekte Prothese verursachte Schäden beinhalten.

Handlungsempfehlungen für Betroffene

Rechtsberatung einholen: Betroffene Patienten sollten sich unverzüglich an einen Anwalt für Medizinrecht wenden, um ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen zu lassen. Die Expertise eines Fachanwalts ist unerlässlich, um die Erfolgsaussichten von Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüchen korrekt zu bewerten und durchzusetzen.

Dokumentation der Beschwerden: Es ist wichtig, dass betroffene Patienten alle relevanten medizinischen Unterlagen und den Verlauf ihrer Beschwerden genau dokumentieren. Dies umfasst ärztliche Diagnosen, Behandlungsberichte und jegliche Kommunikation mit dem Hersteller oder dem behandelnden Krankenhaus.

Beratungstermin vereinbaren: In einem persönlichen oder telefonischen Beratungsgespräch kann die individuelle Situation des Patienten detailliert erörtert und die bestmögliche rechtliche Strategie entwickelt werden. Hierbei werden sowohl die Möglichkeiten im außergerichtlichen Bereich und potentielle Vergleichsverhandlungen als auch Erfolgsaussichten von Klagen gegen den Hersteller oder andere verantwortliche Parteien, besprochen und verständlich erklärt.

Unterstützung durch die Kanzlei

Unsere Kanzlei bietet spezialisierte Rechtsberatung im Bereich des Medizinrechts und hat umfassende Erfahrung in der Vertretung von Patienten mit fehlerhaften Medizinprodukten. Zusätzlich sind wir auch im Rahmen der Mediation tätig, sodass auch dieses Wissen Ihnen im Rahmen von Vergleichsverhandlungen mit der Gegenseite zu Gute kommt. Wir unterstützen Sie bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche gegenüber dem Hersteller und anderen Verantwortlichen und begleiten Sie durch mögliche Vergleichsverhandlungen, damit Sie auch das bekommen, was Ihnen zusteht.

Fazit

Der Rückruf der Hüftprothesen durch Exactech Inc. hat weitreichende Auswirkungen auf die betroffenen Patienten. Es ist wichtig, dass diese ihre Rechte kennen und sich rechtzeitig anwaltlichen Rat einholen, um mögliche Ansprüche geltend zu machen. Eine gründliche rechtliche Beratung und die Ergreifung der richtigen Schritte können sicherstellen, dass betroffene Patienten die ihnen zustehenden Entschädigungen erhalten.

Sollten Sie Beratungsbedarf haben dann schreiben Sie uns eine E-Mail an info@lindenthal-schmidt.de oder nutzen Sie unser Kontakformular auf unserer Homepage www.lindenthal-schmidt.de oder rufen uns an unter der Nummer: 0441 20 572 407.

Ob außergerichtlich oder vor Gericht – wir vertreten Ihre Interessen nachdrücklich und konsequent.

In Oldenburg und bundesweit.

Foto(s): Foto von Rasmus Gerdin auf Unsplash


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