72 Anwälte für Endlager

Endlager beschreibt einen Ort, an dem bestimmte Stoffe auf Dauer gelagert werden sollen. Besondere Bedeutung hat die Endlagerung von giftigen oder sonstigen gefährlichen Abfällen. In Zusammenhang mit Atommüll spricht man auch vom Atommüllendlager.

In der Regel ist aber jede Müllhalde auch ein Endlager, da die deponierten Abfälle dauerhaft dort verbleiben sollen. Je nachdem, welche Abfälle endgelagert werden sollen, gibt es dafür verschiedene Deponieklassen, um die Sicherheit für Umwelt, Mensch und Tier bestmöglich zu gewährleisten und einen Umweltschaden möglichst gering zu halten.

Endlager oder Zwischenlager

Gegenstück zum Endlager ist das Zwischenlager. Hier werden Abfälle nur für eine begrenze Zeit abgelagert. Einzelheiten ergeben sich aus der Genehmigung der zuständigen Behörde nach dem Umweltrecht. Art und Dauer der genehmigten Abfalllagerung lassen sich regelmäßig dem von der Behörde erlassenen Verwaltungsakt in Form von einem Bescheid entnehmen.

Je gefährlicher die einzulagernden Stoffe sind, desto höhere Anforderungen soll ein Endlager erfüllen. Es muss beispielsweise auch bei Naturkatastrophen wie Erdbeben, Hochwasser etc. die Gefahrstoffe sicher verwahren. Die Schwierigkeit besteht darin, diese Sicherheit dauerhaft zu gewährleisten und ggf. auch zu kontrollieren. Für gefährliche Abfälle werden vor allem unterirdische Endlager in ehemaligen Bergwerken genutzt.

Suche nach einem Atommüllendlager

Bereits seit Jahrzehnten ist die Suche nach einem Endlager für atomare Abfälle aus der Kernenergie in der Umweltpolitik umstritten. Es scheint unklar, wie Umweltschutz und Strahlenschutz in Bezug auf den Atommüll für rund 100 Millionen Jahre gewährleistet werden sollen.

Nach einer EU-Richtlinie sollen abgebrannte Brennstäbe grundsätzlich in dem Land endgelagert werden, in dem das Kraftwerk betrieben wurde. Aber auch ein internationales Endlager schließt die Richtlinie nicht aus. Eine schnelle Entscheidung ob und wo in Deutschland ein Atommüllendlager entstehen soll, ist kaum zu erwarten.

Ein Atommüllendlager Gorleben im ehemaligen Salzstock Gorleben galt lange Zeit als wahrscheinlichstes Endlager. Aber auch anderswo wird weiter gesucht und erkundet. Bereits zuvor sollte das ehemalige Bergwerk Asse zumindest als Versuchsendlager dienen. Nach heutigem Stand ist die Sicherheit aber nicht dauerhaft gewährleistet, sodass der dort gelagerte Atommüll rückgeholt werden soll.

Endlager für CO2-Speicherung

In Zusammenhang mit Luftverschmutzung, Erderwärmung und Kyoto-Protokoll wird auch immer wieder über CO2-Speicherung diskutiert. Sofern diese Speicherung beispielsweise im Boden dauerhaft sein soll, kann man auch hier von einem Endlager sprechen.

(ADS)

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