Veröffentlicht von:
Salmonellenausbruch bei Ferrero: erste Beweise und Einleitung eines Strafverfahrens
- 2 Minuten Lesezeit
Kurzer Zwischenstand zum Lebensmittelrückruf von Ferrero bezüglich seiner Kinder-Produkte aufgrund der möglichen Kontamination mit Salmonellen:
Lebensmittelrückruf ausgeweitet
Bereits letzte Woche berichteten wir an dieser Stelle über den Lebensmittelrückruf der von Salmonellen belasteten Kinder-Produkte. Mittlerweile ist von mehreren hundert Fällen in ganz Europa die Rede. Auch wurden bereits erste Fälle aus Deutschland vermeldet. Von dem Rückruf sind fortlaufend immer mehr Produkte betroffen. Er wurde zum wiederholten Male nachträglich erweitert. Betroffen sind sämtliche Produkte, die Ferrero in seinem Werk in Arlon (Belgien) produziert hat. Laut Auskunft der Verbraucherzentrale entfallen rund 7 % des Gesamtvolumens der jährlich weltweit hergestellten Kinderprodukte auf eben dieses Werk.
Bakterien bereits vor vier Monaten entdeckt
Nun wurde bekannt, dass das Unternehmen bereits am 15.12.2021 Salmonellen im Werk entdeckt hat. So sei ein Filter am Ausgang von zwei Rohstofftanks kontaminiert gewesen. Damit wiederum drängt sich der Verdacht auf, dass auch wenn die bisherigen Proben negativ verliefen, nunmehr eine plausible Beweislage vorliegen könnte, um entsprechende Schadensersatzansprüche begründen zu können. Inzwischen teilt Ferrero mit, dass die betroffenen Produkte auch ohne Kaufbeleg umgetauscht werden können.
Produktionslizenz für Werk entzogen
Die belgischen Behörden haben die Produktionslizenz für das betroffene Werk entzogen. Infolgedessen wurde es vorübergehend geschlossen. Wie die Verbraucherzentrale mitteilt, lässt sich für Verbraucher am Produkt nicht erkennen, ob es im betroffenen belgischen Werk hergestellt wurde. Insofern wird seitens dieser dazu geraten, vorsorglich keine Kinder-Produkte zu verzehren, bis die Untersuchungen der Behörden abgeschlossen sind.
Strafverfahren eingeleitet
Das Vorgehen des Ferrerokonzerns ist skandalös! Erst vier Monate nach Bekanntwerden des ersten Vorfalls wird offenbar nach wie vor nur scheibchenweise über das Ausmaß des Problems informiert. Die von Ferrero gemachten Angaben erscheinen insofern intransparent und unvollständig. Hiermit dürfte enormes Vertrauen verspielt worden sein. Auch in strafrechtlicher Hinsicht wirkt sich dieses Verhalten aus. So hat die belgische Staatsanwaltschaft Ermittlungen bezüglich des Vorfalls eingeleitet. Selbstverständlich sind auch die entsprechenden Lebensmittelaufsichtsbehörden nicht nur aus Belgien, sondern auch aus anderen Ländern, sowie die europäische Agentur in die Untersuchungen involviert.
Salmonellose
Typische Symptome der Erkrankungen sind neben Bauchschmerzen, Durchfall, sowie Erbrechen auch leichtes Fieber. Bei gesunden Erwachsenen sind in der Regel milde Verläufe zu beobachten. Etwas anderes gilt jedoch bei Säuglingen, Kleinkindern, älteren Menschen und solchen mit geschwächtem Immunsystem. Bei diesen können schwere Krankheitsverläufe lebensbedrohlich werden. In diesen Fällen sollte dringend ein Arzt konsultiert werden.
Über den weiteren Verlauf dieser Sache werden wir entsprechend berichten.
Artikel teilen: