679 Anwälte für Investmentfonds | Seite 4

Der Investmentfonds ist eine besondere Form der Geldanlage. Über eine Kapitalgesellschaft oder Investmentgesellschaft wird das Geld der Anleger als Investmentfonds (Sondervermögen) gebündelt und von dem Fondmanager in einem oder mehreren Anlagebereichen investiert, wobei er die dem Investmentfonds zugrunde liegende Anlagestrategie zu beachten hat.

Man unterscheidet zwischen offenen und geschlossenen Fonds: Kennzeichnend für einen geschlossenen Investmentfonds ist, dass in ihn nur innerhalb eines bestimmten Platzierungszeitraums investiert werden kann. Danach wird der Fonds geschlossen. Der Anteilserwerber wird dann Unternehmer. Geschlossene Fonds sind meist als Kommanditgesellschaft ausgestaltet. In der Regel sind sie als GmbH & Co. KG konzipiert. In dieser Fondsart sind vor allem Immobilienfonds und Schiffsfonds oder Fonds für Regenerative Energien - auch Regenerative Energie Fonds genannt - konzipiert.

Je nach Anlagebereich gibt es eine bunte Mischung dieser Form der Geldanlage.

In Deutschland sind Immobilienfonds eine beliebte Geldanlage, meist als geschlossener Fonds, aber auch als offener Immobilienfonds möglich. Der Anleger kauft also Fondsanteile (Anteilsscheine) und erwirbt damit Miteigentum an dem Investmentfondsvermögen. Dementsprechend hat er auch einen Anspruch auf den Gewinn, den der Investmentfonds erzielt. Oder er kann seine Anteile auch zum jeweiligen Rücknahmepreis zurückgeben. Bei einem offenen Immobilienfonds bleibt ausnahmsweise jedoch die Investmentgesellschaft formal Eigentümer des Fondsvermögens und wird demgemäß als solcher bei der Immobilie ins Grundbuch eingetragen.

Schiffsfonds sind in aller Regel ebenfalls als geschlossene Fonds konzipiert. Bei dem Schiffsfonds investieren die Anleger in den Erwerb oder Kauf eines Schiffes, indem sie im Platzierungszeitraum der Schiffsgesellschaft beitreten. Ist mit den Investitionen das notwendige Eigenkapital erreicht, wird der Schiffsfonds geschlossen. Diese Geldanlage ist eher eine langfristige Investitionsform, die jedoch durchaus mit Risiken verbunden ist. Auch bei Schiffsfonds kann ein Totalverlust der Beteiligung nicht ausgeschlossen werden.

Bei Medienfonds oder auch Filmfonds investiert der Anleger in entsprechende Fondsanteile mit denen dann Filmproduktionen oder Fernsehproduktionen finanziert werden. Der Anleger des Filmfonds wird dann an den Einspielergebnissen des jeweiligen Filmprojekts beteiligt. Aufgrund einer Gesetzesreform im Steuerrecht haben Medienfonds bzw. Filmfonds als Anlageform inzwischen deutlich ihre ursprünglich weite Verbreitung eingebüßt.

Für besonders risikofreudige Anleger können Hedgefonds das passende Investment sein. Bei diesen Investmentfonds ist der Erfolg des Hedgefonds besonders vom Handeln des Fondmanagers geprägt, der über den Einsatz von Derivaten und Leerverkäufen entscheidet. Typisch für Hedgefonds ist, dass sie über Fremdfinanzierung versuchen, eine höhere Eigenkapitalrendite zu erwirtschaften. Entsprechend hoch ist das Risiko bei dieser Anlageform.

Da in viele Investitionsgüter investiert werden kann, gibt es auch entsprechend viele Fonds. Neben den bereits genannten, hier weitere Beispiele:

• Rentenfonds
• Aktienfonds
• Computerfonds
• Edelmetallfonds
• Rohstoffe-Fonds
• Private Equity Fonds
• Private Placements
• Flugzeugfonds

Rechtliche Probleme in Bezug auf Anlegerrechte im Zusammenhang mit Investmentfonds betreffen zum Beispiel die Prospekthaftung oder Beratungsfehler bei der Anlageberatung oder bei Ausschüttungen bis hin zur Insolvenz der Investmentgesellschaft. Ein Anlegeranwalt kann Fondsanlegern bei der Durchsetzung ihrer Rechte zur Seite stehen. Aber auch für die Gründung und Zulassung von Investmentfonds ist anwaltlicher Rat zu empfehlen.

(WEL)

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